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Meinungen zu Videojournalisten und ihrem Gerät
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Auf den Punkt gebracht
Zitate mit Genehmigung der Autoren
Robert Lebeck: Fotografieren hat viel von Jagen Als ich sie (die Leica) das erste Mal in der Hand hielt, veränderte sie meinen fotogra-fischen Blick sofort erheblich. Dank ihres 21 er-Superweitwinkels hatte ich fortan Leute im Bild, die gar nicht auf den Gedanken kamen, daß sie drauf sein könnten. Dieser Kameraklassiker war außerdem sehr klein und handlich und ermöglichte mir ein ganz neues, flexibles Arbeiten. Ich wollte immer sofort draufdrücken können, wenn ich einen spannenden Moment entdeckte, und das war nun einmal nur mit kleinen Kameras und lichtstarken Objektiven möglich. Ich nenne diese Art der Arbeit »direkte Fotografie«, weil sie das Leben so direkt, so unmittelbar wie möglich einfängt. Fotografieren hat viel von Jagen, und Jäger müssen leise auftreten, wenn sie ihre Beute nicht aufscheuchen wollen. Henri Cartier-Bresson hat einmal gesagt: »Der Beruf des Fotografen hängt so sehr von dem Verhältnis ab, das er zwischen sich und den Leuten herstellt, daß ein einziges Wort alles verderben, alles zum Gefrieren bringen kann.« Das gilt besonders für journalistische Fotografen, und als einen solchen sehe ich mich. Ich fixiere, was ist. Auf eine Beute, die sich zum Abschuß noch in Positur setzt, verzichte ich möglichst. aus: Robert Lebeck - "Neugierig auf Welt" - Steidl-Verlag Göttingen 2004 Bis das Stativ aufgebaut war .. Im Juni 1966 starteten Kameramann, Kameraassistent, Toningenieur, ein Buchhalter des WDR ("Controller« würde er heute genannt werden, denn der Mann sollte vor allem unsere Ausgaben in Grenzen halten), Troller und ich mit einem Riesenberg Ausrüstung von Montreal aus in den Norden Kanadas. Troller war bei dem Projekt Autor, Regisseur und Produzent in einem und deshalb die meiste Zeit ziemlich unter Druck. Beständig mischte er sich in die Arbeit seines Kameramanns Hans Tödter ein, ein sehr gründlicher, bedächtiger Arbeiter, der sich beleidigt jede Intervention verbat. Im Gegensatz zu Tödter war Troller bewundernswert flexibel, manchmal fast ein bißchen genial, indem er die Szenen und Menschen, die er vorfand, spontan in seine Drehs einplante. Bis Tödter in solchen Fällen sein Stativ aufgebaut hatte, hatte sich die Gelegenheit jedoch meist bereits in Luft aufgelöst. aus: Robert Lebeck - "Neugierig auf Welt" Bodo Witzke: Opfer auf dem Altar der Schnitteleganz Der Kameramann denkt hauptsächlich daran, wie er besonders schöne Bilder drehen kann, die auch der kollegialen Fachsimpelei in der Senderkantine standhalten, unabhängig von der jeweiligen Geschichte. Die Cutterin hangelt sich von Zwischenschnitt zu Zwischenschnitt, um harte Bildübergänge zu vermeiden und opfert auf dem Altar der Schnitteleganz auch schon mal den Erzählfaden. Und der Reporter textet in journalistischem Vollständigkeitswahn am Ende alles zu, und sei es nur um zu beweisen, dass er ordentlich recherchiert hat. aus: Bodo Witzke und Uli Rothaus - "Die Fernsehreportage" UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2003 (Bodo Witzke möchte nicht falsch verstanden werden: er schätzt die Teamarbeit - wenn denn alle an einem Strang ziehen). |